Warum ich es liebe in Gruppen Minecraft zu spielen

Zusammen spielen – gemeinsam Abenteuer erleben

Minecraft – eine unendliche Welt


Hast du schon einmal Minecraft gespielt? Wenn du weißt, wie das ist mit anderen zusammen auf einem Server zu spielen, dann brauche ich dir nichts zu erklären. Wir wissen Bescheid. Aber wer nur jemanden kennt, der Minecraft spielt, der kann kaum erahnen, was für eine unendliche Spielidee und welche unendlichen Spielwelten sich dahinter verbergen.

Minecraft hat kein Spielziel. Natürlich wollen alle den Enderdrachen besiegen, aber hey, dahinter geht es weiter und weiter. Und die Welten, die wir im Survival- oder Kreativmodus bebauen und bespielen kennen kein Ende. Ich kann mit meinen Freunden losziehen, einfach in eine Richtung laufen, und wir entdecken bisher Unentdecktes, wir erleben gemeinsam Abenteuer.

Doch nur alles Blöcke!?

Es gibt nur gerade Linien, die Bäume, die Wolken, alles quadratische Blöcke. Ich habe mich schnell dran gewöhnt, ich habe mich nur einmal mitten im Spiel gefragt, warum meine echte Katze, die neben mir saß, nicht rechteckig ist. Vielleicht hatte ich an dem Tag zuviel Kaffee getrunken oder zuviele Blöcke gesehen. Denn ich spiele sehr oft. Ich leite verschiedene Projekte mit Minecraft. Ich spiele mit Anfänger*innen und Profis, mit Bauwilligen und Überlebenskünstler*innen.  Meine Teilnehmer*innen beneiden mich manchmal um meinen Job. Aber er ist blockharte Arbeit und ja, er wirklich total cool.

Wir bauen uns ein Wunschzuhause

Alle, die frisch in unsere Gruppe kommen, möchten sich ein Zuhause bauen. Wir spielen im Survival-Modus. Alle Materialien müssen gefarmt, abgebaut und erwirtschaftet werden. Obwohl wir uns gegenseitig helfen, steht hinter jedem Bauobjekt viel Zeit und Arbeit. Auch in den Kreativkursen ist der erste Bau oftmals ein Wunschzuhause, eine Heimat, ein Ausgangspunkt für die große Reise durch die Minecraftwelt. Obwohl es für das kreative Spiel gar nicht notwendig ist, ist es für die Teilnehmer*innen ein Bedürfnis. Sie sind dann zu recht stolz auf ihre Arbeit und ihre Ideen.

Wir spielen zusammen

Wir spielen online zusammen. Das macht aber keinen Unterschied zu einem richtigen Treffen. Wir treffen uns gemeinsam auf einer Welt, nur die Gruppe darf diese Welt betreten. Das liegt daran, dass die Welt auf einem Onlineserver gespeichert ist. Eine Zugangsliste stellt sicher, dass nur eingeladene Spieler*innen auf den Server dürfen. Mit Zoom können wir uns hören, wir können mit einander sprechen. Wir sehen die anderen im Spiel, wir sehen unsere Avatare, unsere Stellvertreter. Aber wir agieren genauso miteinander, als ob wir in Präsenz miteinander spielen. Die Mimik ist nicht vorhanden, denn der Avatar hat keine Mimik. Aber in der echten Stimme meiner Mitspieler*innen kann ich viel erkennen. Und manchmal ist es auch gut, wenn man mein Pokerface nicht durchschauen kann. Besonders wenn wir das Minispiel Murder Mystery spielen und niemand mein fieses Treiben als Mörder erkennen soll.

Der Avatar, mein anderes Ich

Wir brauchen Berührung und Nähe zu anderen Menschen. Das sind Dinge, die wir momentan nur mit Auflagen außerhalb unserer Familie erleben können. Wir leben von sozialen Kontakten, wir brauchen unsere soziale Gruppe, wir brauchen Zuspruch und Unterstützung. Wir brauchen Austausch und gemeinsame Erlebnisse. Das alles können wir in unseren Spielgruppen erleben. Meine Mitspieler*innen bestätigen mir immer wieder, dass sie lieber auf viele andere Dinge verzichten, aber nicht auf unsere Spielgruppe. Viele sind traurig, wenn Spielprojekte zu Ende gehen. Weil es trotz Distanz echte Gemeinschaften sind. Ich würde manche Teilnehmer*innen auf der Straße nicht erkennen. Ihren Avatar würde ich unter tausenden erkennen 😉

Der Avatar hat feste Außenmaße, Höhe und Breite sind gleich. Aber die farbigen Akzente kann jede und jeder selbst wählen, kostenlos und ohne viel Aufwand. Alle sind außergewöhnlich, niemand ist außergewöhnlicher. Kein besonderer Status durch Aussehen. Auf dem Server zählen andere Werte: Ehrlichkeit, Zusammenarbeit und Ideen. Mut und Durchhaltevermögen, taktisches Geschick und Erfahrung sind auch wichtig. Und alle können mitmachen.

Wobei „alle“ stimmt natürlich nicht. Ich wünschte es mir nur, dass alle es könnten. Denn natürlich braucht man einen PC oder Laptop und Internet. Und trotz ausgeprägtem Homeschooling hat doch nicht jedes Kind, jeder Teenager die Möglichkeit. Ich werde weiter daran arbeiten, dass alle, die Lust haben, mitmachen können.

Wir erleben gemeinsam ein Abenteuer

Wir wollen Heldin und Held sein, wir wollen mutig und erfolgreich sein, wir wollen gemeinsam Abenteuer erleben und unter Beweis stellen, wie gut wir spielen können. Das ist keine neue Erkenntnis. Die Menschheit spielt seit Anbeginn der Gesellschaft. Man kann sogar sagen, dass das Spiel erst eine Kulturgesellschaft möglich machte. Darüber zu berichten würden diesen Blogbeitrag sprengen. Das erfahrt ihr ein anderes Mal. Dann erzähle ich euch von Pionieren wie Johan Huizinga und Jane McGonigal und anderen Fachmenschen.

Realität vs. Virtualität vs. egal

Nur weil etwas virtuell ist, ist es für uns doch real. Wir spielen in einer virtuellen Welt, aber wir spielen real, wir freuen und ärgern uns, es vergeht Zeit und wir investieren unsere Energien und wir gewinnen Freunde, wir gewinnen spannende Fertigkeiten und Erkenntnisse. Wir gewinnen eine hochwertige Lebenszeit. Es gibt keine Grenzen – komm sei dabei!

Einführung in die…

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